Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachtszeit- Rauhnachtzeit

Was sind die Rauhnächte

Das Wort „Rauhnacht“ leitet sich vom mittelhochdeutschen “rûch” ab, was so viel wie haarig, aber auch wild bedeutet. Aber auch von Rauch, das liegt in den Räucherungen begründet. Vielerorts heißen die Zwölf Nächte auch Rauchnächte. Schriftlich überliefert ist von den Bräuchen aus der Anfangszeit kaum etwas. Vieles wurde über Jahrhunderte nur mündlich weitergegeben. Denn die, die schreiben konnten, saßen als Gelehrte in Klöstern und die wollten mit diesem Heidentum nichts zu tun haben. Erstmals fanden die Rauhnächte im 16. Jahrhundert in Dokumenten Erwähnung.

Vermutlich nahmen die Rauhnächte ihren Ursprung im germanischen Mondkalender. Dabei hat das Jahr 354 Tage. Somit fehlen zu unserem heutigen Sonnenkalender zwölf Tage. Ursprünglich begannen die Rauhnächte in der sogenannten Thomasnacht vom 21. auf den 22. Dezember und endeten am 6. Januar. Ausgenommen waren Sonn- und Feststage. Inzwischen beschränken sie sich auf den Zeitraum durchgängig zwischen 25. Dezember und 6. Januar.

Aber auch am Weihnachtsabend selbst kann man allerlei erleben. In der Heiligen Nacht, so sagt man, haben Geister und Hexen besondere Macht. Deswegen läuten die Kirchenglocken von Einbruch der Dunkelheit bis zur Mitternachtsmesse in regelmäßigen Abständen das sogenannte Schreckensgeläut. Hier erhält das heidnische Geister-Austreiben einen christlichen Deckmantel. Genauso wie an Heilig Drei König, wenn die Sternsinger mit Weihrauch von Haus zu Haus ziehen.

Wer stattdessen in die Christmette geht, kann die Hexen des Dorfes erkennen. Dazu braucht man entweder einen Schemel aus neunerlei Holz oder Holzscheiben. Man setzt sich in der Kirche auf diesen Schemel, schon werden die Hexen sichtbar. Oder man schaut durch die hauchdünn geschnittenen Holzscheiben. Dann sieht man Hexen mit Hut und mit dem Rücken zum Altar in den Bankreihen sitzen.
Die Zwölf Heiligen Nächte symbolisieren auch die zwölf Monate des folgenden Jahres. Wer in jenen Nächten zu einer Wegkreuzung geht, die Atmosphäre auf sich wirken lässt und auf die Zeichen der Natur achtet, kann Ereignisse deuten. Wie das Wetter in dieser Nacht ist, so ist es auch in dem zugeordneten Monat. Was man in diesen Nächten träumt, wird in den jeweiligen Monaten des folgenden Jahres passieren. 
Träume vor Mitternacht beziehen sich auf die erste Monatshälfte, die Träume danach auf die zweite Hälfte. In diesen Nächten können die Tiere sprechen. Sie unterhalten sich über die Toten des kommenden Jahres. Ob die Tiere wirklich sprechen oder ob sich die Götter nur kurzzeitig in solche verwandeln oder ob die Menschen einfach in dieser Zeit besonders sensibel sind, lässt sich nicht genau klären.



Allerlei um die Rauhnächte

Die Tiere im Stall können in diesen Nächten richtig sprechen, aber nur Quatemberkinder (Hellsichtige) können sie verstehen.

Man soll keine großen weißen Wäschestücke im oder am Haus aufhängen, schnell kann es zum Leichentuch im nächsten Jahr nehmen.
Während der ersten halben Stunde des neuen Jahres, verschließt man die Haustür und läßt nur die Hintertür offen, damit das Glück durch diese hereinkommt.

Es ist ratsam einen Teller mit Gebäck, ein Glas Milch und ein paar Münzen auf das Fensterbrett zu stellen. So werden die vorbeiziehenden Geister wohl gestimmt.

Verschiedenes Räucherstoffe oder Düfte vertreiben böse Geister oder locken gute an.
 

Am 06. Januar sollte alle Weihnachtsdeko verschwunden sein,nur so kann man Altlasten aus dem vergangenen Jahr los werden.

Besonder Beachtung sollte man dem ersten Kunden schenken, der in das Geschäft kommt. Ist eine alte Frau, wird das Jahr finanziell knapp. Ist es eine junge Frau oder ein Kind, werden die bilanzen gut ausfallen.

Man soll keine Türen laut zuschlagen, sonst könnte sein, das im Jahr ein Blitz einschlägt.


Ist es in diesen Tagen sehr neblig, wird das nächste Jahr nass.


Hört man die Neujahrsglocken hell und klar, wird das nächste Jahr ein ganz besonderes Jahr.
 

Wenn ein junges Mädchen eine Zwiebel aufschneidet und diese mit Salz bestreut, wird sie in der Nacht von ihrem kommenden Geliebten träumen.

Frau Holle, die eine Vorliebe für fleißige Menschen hat, sieht es gerne, wenn das Haus in dieser Zeit nett ordentlich und sauber ist, aber sie möchte, dass wir in diesen Tagen nicht arbeiten, sondern uns ausruhen und neue Kraft schöpfen für das neue Jahr.
 

Schmiert und putzt man während des Heiligabendläuten Türschlösser und Riegel, darf man auf Reichtum hoffen.
 

Schneidet man am Dreikönigstag eine Wunschelrute, so hat diese besondere Qualitäten. Man kann sie nach einem der drei heiligen Könige benennen - Wird sie Caspar genannt, findet sie Gold, heißt sie Balthasar findet sie Silber und benennt man sie nach Melchior, so findet sie Wasser.
 
Ich wünsche all meinen LeserInnen eine mystische Rauhzeit und ein wunderschönes Weihnachtsfest 2013

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